Die Physische Geographie in Wien
Die Physische Geographie in Wien hat eine lange Tradition. Die erste Professur wurde 1851 errichtet und zwar für Friedrich Simony, dessen Bericht über die Entstehung des Dachsteins große Aufmerksamkeit hervorgerufen hatte. Simonys Berufung an die Wiener Universität bedeutete zugleich den Beginn der österreichischen Universitätsgeographie. In der Forschung galt sein Hauptinteresse der Geomorphologie und Geomorphologen von internationalem Ansehen sind ihm gefolgt, wie z.B. Albrecht Penck und Eduard Brückner mit ihren grundlegenden Erkenntnissen über die Entstehung der Alpen, über die Eiszeiten und deren Periodizität und den durch sie hervorgerufenen Formenschatz. Ende der 70iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts mündete eine stärkere Berücksichtigung von pflanzensoziologischen als auch pflanzengeographischen Ansätzen im Rahmen der geographischen Forschung in der Schaffung einer zusätzlichen Professur für Landschaftsökologie, Klima- und Hydrogeographie.
Auch heute wird zwar dem hohen geomorphologischen Forschungsprofil, das die Entwicklung der Physischen Geographie in Wien prägte, durch einen entsprechenden Fachschwerpunkt Rechnung getragen. Zusätzlich hat aber die nunmehr die Geoökologie genannte Arbeitsgruppe an Bedeutung sowohl in Forschung als auch der Lehre gewonnen. In beiden Bereichen konzentriert sich die Physischen Geographie heute sowohl auf die Geomorphologie als auch auf die Geoökologie, mit Schwerpunkt der ökosystemaren und angewandten Bodenkunde. In allen Teilbereichen wird neben der Grundlagenforschung und -lehre besonderer Wert auf angewandte Fragestellungen gelegt. Ein leistungsfähiges Bodenkundelabor sowie eine moderne Ausstattung mit Feldgeräten bieten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern technisch anspruchsvolle Analysemöglichkeiten und den Studierenden eine solide Methodenausbildung.